Überwachung des Flusspegels

Artikel

"WIE ERLEICHTERN DATEN DIE WASSERWIRTSCHAFT?"

PCB

Erschienen in Le Monde vom 28. Juni 2023

 

Da die Wasserbewirtschaftung in den Gebieten zu einer Herausforderung ersten Ranges wird, wird ihre Optimierung mithilfe digitaler Daten nach und nach unumgänglich. Die Daten tragen zu einer besseren Kenntnis und einer effizienteren Verwaltung dieser lebenswichtigen und strategischen Ressource bei.

 

Erklärungen von Patrice Rilly, Geschäftsführer des Unternehmens Paratronic.

 

Mit der Beschleunigung der Auswirkungen des Klimawandels ist die Wasserwirtschaft zu einem zentralen Element der öffentlichen Politik geworden, wenn es um Anpassung und Widerstandsfähigkeit geht. Auf der einen Seite geht es darum, das Wasser zu bewahren, damit es auch bei Dürreperioden nicht knapp wird. Auf der anderen Seite muss man manchmal mit einem Überschuss bei starken Regenfällen umgehen, die zu Überschwemmungen führen können. Die Digitalisierung, insbesondere die Nutzung von Daten, bietet hier Lösungen.

Mithilfe von Daten kann die Wasserwirtschaft schneller und effizienter reagieren. Aus diesem Grund setzen die Gebietskörperschaften und ihre Partner zunehmend digitale Instrumente ein, die Daten sammeln oder verarbeiten. In den Trinkwassernetzen geht es zum Beispiel darum, Lecks mithilfe von Sensoren, insbesondere akustischen Sensoren, zu reduzieren. Denn noch immer geht in Frankreich fast jeder fünfte Liter Wasser aufgrund von Lecks in den Wasserversorgungsnetzen "verloren". In Bezug auf die Verfügbarkeit von Ressourcen können die Daten dazu dienen, den Grundwasserspiegel mithilfe von Unterwassersonden zu verfolgen. Und bei Flüssen werden Sensoren beispielsweise den Durchfluss und den Wasserstand messen, um Überschwemmungsrisiken zu antizipieren.

 

" Es gibt keine Alternative. Um bessere Entscheidungen treffen und Vorhersagen treffen zu können, müssen Daten gesammelt und verarbeitet werden", meint Patrice Rilly, Geschäftsführer des Unternehmens Paratronic, das auf Mess- und Überwachungssysteme für den kleinen und großen Wasserkreislauf spezialisiert ist.

 

Digitalisierung der Wasserwirtschaft

 

Bpifrance ist an dieser datengestützten Entwicklung der Wasserwirtschaft beteiligt. Über den "Accélérateur EAU" unterstützt sie Kleinstunternehmen und KMU der Branche bei ihrer Digitalisierung. "Ich habe am ersten Accelerator im Jahr 2020 teilgenommen, der es mir ermöglicht hat, nach der Übernahme des Unternehmens an Kompetenz zu gewinnen und ein Kontaktnetzwerk aufzubauen", fährt Patrice Rilly fort.

 

Bpifrance begleitet diese Unternehmen auch im Rahmen von La French Fab, einer Gemeinschaft, die darauf abzielt, französische Industrieunternehmen zu vereinen und der französischen Industrie im Ausland Sichtbarkeit und Stolz zu verleihen. "Wir sind Mitglied der Gemeinschaft La French Fab, weil wir alle unsere Produkte in Frankreich herstellen, insbesondere die Elektronikkarten für die Sensoren in unserer Werkstatt in der Nähe von Lyon", betont Patrice Rilly.

 

Schließlich bietet Bpifrance auch Finanzierungslösungen wie Innovationsdarlehen an. Paratronic erhielt ein solches Darlehen, um ein neues Werkzeug zu entwickeln. Es handelt sich um ein "intelligentes" Gateway, das die Daten zwischen Sensoren und Wassermanagementsystemen weiterleitet. "Die Idee war, ein Werkzeug mit hoher Modularität zu entwickeln, das an verschiedene Anwendungsfälle angepasst werden kann und auf Modulen basiert, die je nach Bedarf zusammengesetzt werden können. Das Darlehen hat uns bei der Durchführung der F&E-Arbeiten geholfen", erklärt Patrice Rilly.

 

Nach Ansicht des Leiters ist die datengestützte Wasserwirtschaft die Zukunft der Branche. "Es gibt ein Bewusstsein in den Gebieten, dass die Wasserwirtschaft heute eine entscheidende Herausforderung darstellt, aber auch neue Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Gemapi-Kompetenz (Management von Wasserumgebungen und Vermeidung von Überschwemmungen). Die Nutzung von Daten in der Wasserwirtschaft dürfte daher in Frankreich weiter zunehmen", so Rilly abschließend.